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Alltagsgedanken

 

Alltagsgedanken Juli 2021

 

Ich bin echt froh, dass ich grad so eine gute „Lesephase“ habe! In Zeiten, in denen es mir gesundheitlich nicht so gut geht oder sonst etwas nicht so rund läuft, greife ich einfach viel weniger zu einem Buch. Natürlich muss mich das Thema interessieren; oder ich entdecke etwas ganz Neues das mich lockt. Ich habe auch immer so eine kleine „Antenne“ ausgefahren wenn es um Neuerscheinungen geht; schaue im Internet nach, ob der eine oder andere Lieblingsschriftsteller/ Schriftstellerin vielleicht etwas geschrieben hat was ich noch nicht kenne.
Wichtig ist mir dabei, dass ich in einem echten Buchladen einkaufe und nur wenn es ganz schlecht zu bekommen ist über das Internet. Ich möchte nämlich auf gar keinen Fall auf unsere Buchläden verzichten. Wenn die „aussterben“ – das wäre sicher nicht nur für mich ein großer Verlust. (leider verstehen viele nicht den Zusammenhang des eigenen Kaufverhaltens und dem „Sterben“ kleiner Fachgeschäfte)
In den letzten Wochen waren es mehrere Bücher, die mich echt in Bann gehalten haben.
„WINTERBIENEN“ ein Roman von Norbert Scheuer. Ort des Geschehens ist ein kleines Dorf in der Eifel. Wir haben das Jahr 1944. Das ganze Buch besteht aus Tagebucheinträgen eines gewissen Egidius Arimond. Er ist von Beruf Lehrer, seine größte Leidenschaft allerdings gehört seinen Bienen. Wegen seiner Epilepsie ist er als wehruntauglich eingestuft. Deswegen lebt er auch immer in Ängsten, „die Behörden“ würden sich deswegen an ihn „erinnern“ und wo möglich wie andere „Kranke“ auch abholen. In noch größere Gefahr begibt er sich allerdings, als er beginnt in extra präparierten Bienenstöcken Juden über die belgische Grenze zu schmuggeln, um mit dem Geld, das er dafür bekommt, seine teuren Medikamente finanzieren zu können.
Ein anderes Buch, das ich nicht weglegen konnte, ist „GEISTERKINDER“ von Valerie Riedesel.
Sie ist die Enkelin von Cäsar von Hofacker, einer der Widerstandskämpfer, der von den Nazis umgebracht wurde. Wie alle Familien der Männer und Frauen des 20.Juli 1944 wurden auch die Frau und die fünf Kinder von Cäsar von Hofacker verschleppt. Lotte, seine Frau, und die beiden ältesten Kinder kamen in verschiedene Gefängnisse und KZ; die drei jüngsten Kinder ins Kinderheim.
Niemand sollte wissen, wer diese Kinder waren. Es wurde ihnen strengstens verboten, ihre Nachnamen zu nennen. Ein Buch, das keine leichte Kost ist – müsste aber meiner Meinung nach Pflichtlektüre in Schulen werden.

So – Lust auf Bücher bekommen? Wir haben bald Ferienzeit. Vielleicht Anlass, einfach mal wieder in einer Buchhandlung vorbei zuschauen.

Evi Oberacker